Ein Bericht
1. Tag
Am Freitag, 21.07.17 traf sich eine Gruppe der Radsportabteilung des TuS Westfalia Dortmund-Sölde vor dem Haus von Manni Schätte, um sich zum BRT nach Hannover aufzumachen.
Im Einzelnen waren dies: Udo Augustin, Lothar Buddinger, Udo Fischer, Manni Schätte und Klaus Vogel.
Bei schönstem Sonnenschein ging es um 09.00 Uhr los.
Entgegen den Gepflogenheiten setzten wir die Königsetappe – zumindest was die Streckenlänge betraf – gleich zu Beginn. Nach ca. 135 km bei durchweg flachem Profil erreichten wir über Welver, Rietberg und Stukenbrock Bad Salzuflen, unseren Übernachtungsort.
Nach einer Besichtigung der durchaus lohnenswerten Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern ließen wir den Tag bei einem leckeren gutbürgerlichen Essen ausklingen.
2.Tag
Der Tag begann mit einem Wetterphänomen, welches ab sofort beherrschendes Thema sein sollte: Regen!!!
Daher wurde das erste Teilstück der Strecke bis in die Nähe Bückeburgs mit dem Bus zurückgelegt. Kenner der Topographie könnten auf den Gedanken kommen, wir hätten uns damit die Steigungen des Weserberglandes ersparen wollen, aber dies ist selbstverständlich Unsinn.
Ab da ging es mit dem Rad bei zunehmend trockenerem Wetter zunächst bis zum Veranstaltungsort, dem Gelände des Landessportbundes, welches am idyllischen Maschsee in der Nähe des HDI-Stadions gelegen ist. Registrierung und Anmeldung für den nächsten Tag gingen zügig und ohne Probleme vonstatten.
Bis zu unserem Hotel „Leonardo“ in Hannover-Kirchrode waren dann noch einmal 10 km zurückzulegen. Das Hotel litt -wen wundert’s- unter den Folgen eines Wasserschadens.
Kirchrode selbst wurde erst einmal als eine einzige Baustelle wahrgenommen. In positiver Erinnerung werden auf jeden Fall der urgemütliche Biergarten und der ausgezeichnete ‚Italiener‘ bleiben, bei dem wir gleich zweimal einkehrten.
3. Tag
Für die erste RTF wählten wir die 75er Strecke mit Sternfahrtmodus.
Die Strecke führte in südöstlicher Richtung bis Eldagsen, dann in westlicher Richtung bis Nordstemmen und über Sarstedt wieder zurück zum Start. Natürlich war – zumindest anfangs – der Regen ein treuer Begleiter, doch dann wurde es besser und bei einem heiter-wolkigem Himmel und ca. 22°C herrschte ideales Fahrwetter.
Lohnenswert war der Blick auf die Marienburg bei Eldagsen, sowie einige landschaftlich schöne Passagen wie z. B. der Abschnitt entlang der Leine.
Am Nachmittag fuhren wir dann mit der S-Bahn nach Hannover. Der erste Eindruck war durchaus positiv: Sowohl die Weitläufigkeit der City, als auch die sehenswerte Altstadt mit den zahlreichen Gebäuden der Backsteingotik und der Fachwerkhäuser überraschten. Als sehenswürdige Beispiele seien das Alte und das Neue Rathaus, das Mahnmal St. Aegidien-Kirche, die Marktkirche, die Staatsoper, Kröpcke und Kröpcke-Uhr sowie die Markthalle genannt.
4. Tag
Entgegen den Prognosen war es bei dicht bewölktem Himmel längere Zeit trocken, bevor dann doch noch ein leichter Dauerregen einsetzte.
Kurz nach 09.00 Uhr starteten dann Hunderte von Radfahrer und Radfahrerinnen in Begleitung einer Polizeieskorte in nordöstlicher Richtung quer durch Hannover. Es war schon ein besonderes Gefühl, auf keine Ampel Rücksicht nehmen zu müssen und uneingeschränkte Vorfahrt genießen zu dürfen.
Vorbei an der HDI-Arena, dem Neuen Rathaus, dem hypermodernen Gebäudekomplex der NordLB gelangten wir so in die Eilenriede, dem ca. 6,5 km² großen Stadtpark Hannovers. Nach dem Passieren des „Erlebnis Zoo“ wurde nach ca. 12 km dann freie Fahrt erteilt.
Über Altwarmbüchen, Kleinburgwedel führte die Strecke ab Mellendorf am Naturschutzgebiet „Bissendorfer Moor“ vorbei. Nach Überquerung der A2 und des Mittellandkanals wurde der Stadtpark Stöcken durchquert, die „Herrenhäuser Gärten“ gestreift und der Georgengarten durchradelt. Welch ein Genuss es gewesen wäre, hier bei Sonnenschein zu radeln, konnte man allenfalls erahnen. Das letzte Stück führte dann entlang der Ihme.
Dieses Teilstück musste übrigens am nächsten Tag wegen Hochwasser gesperrt werden.
5. Tag
Absage der heutigen RTF wegen Dauerregen!!!
Die Unerschrockenen oder, wenn man so will, die Zwängler (ich hab bezahlt, also fahr ich) unserer Gruppe, entschieden sich für eine modifizierte Form der 49er Runde.
Der vorherrschende Gedanke auch hier: Es hätte so schön sein können. Aber selbst der Ausblick vom Kronsberg, der mit seinem Aussichtshügel die höchste natürliche Erhebung der Stadt bildet, in Richtung der Hildesheimer Börde ist bei Regen und gefühlten 12°C nicht wirklich tröstend.
Nachmittags stand dann noch einmal Hannover auf dem Programm, wo mit der Auffahrt in die Kuppel des Neuen Rathauses und den herrlichen Ausblicken ein echtes Highlight geboten wurde.
6. Tag
Die Wettervorhersage versprach für den späten Vormittag trockenes Wetter. Also machten sich die beiden gestrigen Fahrer – bestehend aus Lothar und mir – auf den Weg.
Wir ersparten uns die Hinfahrt zum LBS und fuhren am Kronsberg bei Laatzen auf die Strecke. Da wir zudem nicht wussten, dass der Start auf 10.00 Uhr verschoben worden war – im Übrigen eine kluge Entscheidung – sorgte unsere frühe Ankunft an den Kontrollstellen für Verwunderung, aber auch für Erleichterung, dass sich augenscheinlich Leute auf den Weg gemacht hatten.
Der Lohn waren schöne Landschaften und pittoreske Dörfer. Zurück ging es durch Kirchrode die bekannte Strecke entlang des Maschsees zum LBS, wo Manni, Udo und Klaus auf uns warteten. Umziehen, Räder verstauen und dann ging es zurück nach Dortmund, wo übrigens schönstes Wetter herrschte!
Fazit:
Natürlich war das schlechte Wetter Pech, aber Radsport ist nun einmal ein Outdoor-Sport.
Natürlich gäbe es auch einiges kritisch anzumerken, was z. B. Beschilderung und Information anbelangt, aber was soll’s.
Bleiben werden die Erinnerungen an eine schöne Zeit, neue Städte und Landschaften gesehen zu haben und das eindrückliche Erlebnis einer eskortierten Fahrt.
Da viele Gespräche mit: „Weißt du noch damals, als wir…“ oder „Kannst du dich noch erinnern, wie wir…“ begannen, bin ich mir sicher, dass bei zukünftigen Gruppenfahrten Gespräche mit einem: „Weißt du noch damals in Hannover, wo Land unter war…“ beginnen werden.
Allen noch einen schönen Sommer!
Mit sportlichen Grüßen
Udo Fischer