Saisonende?

Saisonende?

Sonntag 8:30 Uhr, Wolfgang steht pünktlich vor der Tür, klingelt aber nicht. Also schnell Klamotten und Rad geschnappt und runter. Es geht bei bestem Radfahrwetter nach Ge**** Buer, wo wir kurz vor neun ankommen. Der “Einweiser“ winkt müde mit seinem Fähnchen, wir entschließen uns vorbei zu fahren und nach 180° Turn quasi in erster Reihe direkt vor der Schule zu parken. Passt…

Fast 900! Teilnehmer sorgen für lange Schlangen an den “Countern“, später erfahre ich dass es einen Online Schalter gegeben hat, an dem man auch schneller an seine Startkarte gekommen wäre, wenn man sich eben vorab online angemeldet hätte. Naja, scheint irgendwie Schule zu machen.

Startstempel vom Typen in Fehlfarben muss nach gestriger Derbyniederlage auch nicht sein, also flux los. Vom Start an dann relativ schnell offroad durch die Resser Mark an Ewaldsee und Zeche Ewald vorbei zur ersten (Hoheward) Halde.

Die ersten knackig kurzen Ansiege dann auch erst mal mit Maximalpuls rauf. Uuhh, ganz schön steil…Na fein, ist wohl meinem Trainingspensum in diesem Jahr geschuldet.

Oben am Horizontobservatorium haben wir einen herrlichen Ausblick aufs westliche Ruhrgebiet, die letzten Nebel verziehen sich bei steigender Sonne. Viele halten hier an und zücken erst einmal Camera oder Handy fürs Erinnerungsfoto. Die folgende kurze Abfahrt ziert den Zusatz gefährlich, an das Schild erinnere ich mich noch aus dem letzten Jahr, wollten wir Carsten an dieser Stelle doch dazu bewegen die Passage fahrend zu bewältigen. Der Typ im weißen Trikot vor mir hampelt auch schon ein wenig herum, entscheidet sich aber zögernd weiter zu fahren und sich an der Kante in die Abfahrt zu stürzen. An den hinter mir fahrenden Wolfgang nur der kurze Hinweis: “halt jetzt Abstand“ fahre ich langsam an die Abbruchkante. Mein Abstand zum Vordermann ist eigentlich zu gering, möchte aber auch nicht ausklicken, also hinterher. Mitten im Hang hat er dann die ausgesprochene Schnapsidee anzuhalten und versucht irgendwie zunächst auf dem Rad und dann auf den Beinen zu bleiben, was ihm nur mühsam gelingt. Mein gut gemeinter Hinweis “ Junge fahr‘ doch….“ nutzt dann auch nix mehr, ich bin einfach zu nah dran und als Ergebnis folgt meine erste Kröte in diesem Jahr.

Nach kurzer Ehrenrunde um die Trinkflasche wieder einzusammeln geht’s direkt auf die Halde Hoppenbruch, oben am Windrad nach einer Schleife teilweise steil bergab. Ich meine hier wären im letzten Jahr für die weniger Mutigen Alternativabfahrten eingebaut gewesen. Diesmal fallen sie mir nicht auf. Unten angekommen, dann an Emscher und Rhein Herne Kanal entlang nach Essen zur Schurenbachhalde. Nach schönem Einstieg durch alten Baumbestand gehts in weiten Schleifen die Halde rauf, oberhalb der “Baumgrenze“ steckt -fast surreal- die Bramme des Künstlers Richard Serra im Boden.

An der letzten Halde Rungenberg schaffen wir es irgendwie den richtig steilen Anstieg über die Wiese auszulassen und schauen von oben verwundert zu, wie sich die anderen tief über den Lenker gebeugt den Anstieg hinauf quälen. Haben wir wohl irgendeine Abfahrt übersehen…

Oben kurzer Blick auf Deutschlands größte Turnhalle. Nicht zu übersehen, iiiihhh!! In der Abfahrt dann wieder schöne Passagen an deren Einstiegen sich jedes Mal die Teilnehmer versammeln und ungläubig runter schauen.

Auf dem Rückweg an Hugo-Trasse und Kanal entlang schafft’s vor uns noch einer in einer Linkskurve geradeaus zu fahren und krabbelt aus dem Gebüsch. Gut dass wir dem nicht hinterher gefahren sind…

Den Rest entspannt ins Ziel. Herrlich…! Und nächstes WE ab nach Borchen. Ich freu’ mich, wieso also Saisonende?

Dirk A.

 

 

 

 

 

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